DieFehlsichtigkeiten

Folgende Fehlsichtigkeiten gibt es

Wir klären Sie auf – über die Fehlsichtigkeiten

Grafik Sehfehler Kurzsichtigkeit

Die Kurzsichtigkeit

Bei Kurzsichtigkeit (Myopie) wird das Bild nicht genau auf der Netzhaut abgebildet. Dies liegt daran, dass bei der Kurzsichtigkeit das Auge länger gewachsen ist als bei Normalsichtigen, sodass das scharfe Bild vor der Netzhaut liegt. Je länger das Auge ist, desto höher ist die Kurzsichtigkeit. Entferntere Gegenstände können somit nicht mehr deutlich erkannt werden. Der Fernpunkt – also der entfernteste Punkt, der noch scharf gesehen werden kann – rückt bei kurzsichtigen Augen in die Nähe. Näher liegende Gegenstände können  ohne Sehhilfe noch scharf gesehen werden, weil die Strahlen hier noch korrekt auf der Netzhaut auftreffen.

Die Kurzsichtigkeit beruht auf einem zu langen Augapfel. Der Fachmann nennt diese Kurzsichtigkeit Achsenmyopie, da die Augenachse zu lang ist. Hornhaut und Linse brechen das Licht zwar korrekt, aber bis es die zu weit hinten liegende Netzhaut erreicht, hat es sich bereits wieder zerstreut. Die Brechungsmyopie hingegen, beruht auf dem selteneren Fall, dass die Krümmung der Hornhaut bzw. diejenige der Linse zu stark ist. Immer wieder hört man, dass intensive Naharbeit, zu große Helligkeit in der frühen Kindheit (Nachttischlampen, die nachts durchbrennen) oder zu viel Lesen der Grund für Kurzsichtigkeit sein könnte. Diese Vermutungen entbehren aber bislang jeder wissenschaftlichen Grundlage. Ein Fortschreiten der Kurzsichtigkeit ist deshalb auch nicht aufzuhalten, indem man die Augen stark schont. Übrigens sind 15 Prozent der Bevölkerung von Kurzsichtigkeit, mit mehr als einer Dioptrie betroffen – in Asien dagegen liegt diese Zahl weitaus höher als in Mitteleuropa.  Bei der Kurzsichtigkeit treffen sich die Strahlen aufgrund des zu langen Augapfels schon vor der Netzhaut und zerstreuen sich dann wieder. Die Folge: unscharfe Abbildungen.

Betroffene erkennen Gegenstände in der Ferne schlecht. In der Nähe erkennen Sie weitestgehend alles scharf bzw. schärfer als in der Ferne. Personen auf Straßen erkennt der Kurzsichitge erst spät und so geht es ihm mit allen Straßennamen oder Schildern. Die Objekte sind einfach zu weit weg um sie scharf lesen zu können.

Wie auch die Weitsichtigkeit, ist die Kurzsichtigkeit mittels Sehhilfen wie Brille oder Kontaktlinsen behehbar. Ist die Hornhaut dick genug, und die Dioptin im behandelbaren Bereich, so kann eine Augen Laser Behandlung durchgeführt werden. Nach einer ausführlichen Untersuchung kann entschieden werden, welche der Augenlaser-Methoden für Sie geeignet ist. Im Vorfeld kann leider keine Aussage getriffen werden, da wir Sie vorher gründlich untersuchen müssen. Gerne können Sie auch unverbindlich und kostenfrei einen unserer Infoabende besuchen und alle offenen Fragen stellen.

Grafik Sehfehler Kurzsichtigkeit

Die Weitsichtigkeit

Bei der Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist der Augapfel zu kurz, sodass das scharfe Bild vor der Netzhaut auftrifft. Doch die einfallenden Strahlen sind nicht vollständig vereinigt, wenn sie auftreffen, und liefern deshalb ein unscharfes Bild.Geringfügig Weitsichtige können auf größere Entfernungen scharf sehen, haben aber Schwierigkeiten, Gegenstände in der Nähe scharf zu erkennen. Hochgradig Weitsichtige sehen in der Ferne und in der Nähe verschwommen und können dies nur zum Teil durch Anstrengung ausgleichen. Diese Überanstrengung der Augen führt schließlich zu Augen- oder Kopfschmerzen und zu schneller Ermüdung der Augen, sodass eine Brille unumgänglich wird. Bei der Weitsichtigkeit treffen sich die Strahlen aufgrund des zu kurzen Augapfels (theoretisch) hinter der Netzhaut. Die Folge: unscharfe Abbildungen.

Wie bei der Kurzsichtigkeit gibt es auch für die Weitsichtigkeit zwei Ursachen: zum Einen die genannte Achsenhyperopie, bei der die Brechkraft des Auges normal ist, die Augenachse jedoch zu kurz; zum Anderen die Brechungshyperopie, bei der die Augenachse zwar die richtige Länge hat, aber die Brechkraft des Auges zu niedrig ist. Man darf sich diese Veränderungen des Augapfels nicht zu auffallend vorstellen: Die Verkürzung bzw. Verlängerung der Augenachse um nur einen Millimeter bewirkt bereits eine Zunahme des Brechkraftfehlers um drei Dioptrien!

Betroffene müssen einen Gegenstand oder das Buch, dass Sie lesen weiter weg halten um etwas sehen oder etwas lesen zu können. Beim weghalten der Zeitung wird die Weitsichtigkeit deutlich.

Die Weitsichtigkeit, sowie die Kurzsichtigkeit können mit einer Sehhilfe wie Kontaktlinsen oder der Brille ausgeglichen werden. Zudem kann die Weitsichtigkeit bis zu einer bestimmten Dioptrin und Hornhautkrümmung, wenn die Hornhaut dick genug ist, behoben werden. Betroffene müssen dann keine Brille oder Kontaktlinse mehr tragen. Rufen Sie uns an oder schreiben uns eine E-Mail wir bentworten Ihnen gerne alle offenen Fragen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir genaue Aussagen erst nach einer gründlichen Voruntersuchung treffen können, denn jedes Auge ist verschieden und benötigt eine individuelle Behandlung.

Grafik Sehfehler Kurzsichtigkeit

Hornhautverkrümmung

Unabhängig von der Kurz- oder Weitsichtigkeit, meist aber in Verbindung mit diesen Fehlsichtigkeiten, gibt es auch die Hornhautverkrümmung. Dabei ist die Oberfläche der Hornhaut ungleichmäßig wie eine Kugeloberfläche gekrümmt, sondern an verschiedenen Stellen unterschiedlich stark gewölbt. Bei diesem Brechungsfehler erscheinen punktförmige Lichtquellen dem Auge als Striche oder Stäbe, daher der Name »Stabsichtigkeit«. Die Stabsichtigkeit ist meist erblich bedingt. Allerdings kann sie auch nach Verletzungen der Hornhaut oder der Augenlinse auftreten. Bei der regulären Stabsichtigkeit handelt es sich um eine besondere Art, in der die Hornhautoberfläche gekrümmt ist. Die einzelnen Meridiane der Hornhaut besitzen eine in sich gleichmäßige, aber untereinander verschiedene Krümmung, sodass jeder Meridian eine andere Brennweite hat. Deshalb nennt man diese Form der Hornhautveränderung, Hornhautverkrümmung. Bei der irregulären Stabsichtigkeit dagegen, ist die Wölbung der Hornhaut auch in jedem einzelnen Meridian nicht gleichmäßig. Die Folge: Auch die Brennweite innerhalb eines einzelnen Meridians ist nicht einheitlich.

Gerade bei dieser Form der Sehschwäche ist es ganz wichtig, dass sie früh erkannt und eine Brille getragen wird. Denn die Stabsichtigkeit kann in ihrem weiteren Verlauf dazu führen, dass der Betroffene schwachsichtig wird. Schon bei einer Stabsichtigkeit von zwei oder mehr Dioptrien sollten daher eine Brille oder Kontaktlinsen verordnet werden. Sollte der irreguläre Astigmatismus durch einen sog. „Keratokonus“ bedingt sein, wird heute zunehmend das sog. „cross-linking“ eingesetzt. Dieses Verfahren nutzt die photosensibilisierende Wirkung von Vitamin B6 um unter der Einwirkung von ultraviolettem Licht eine photochemische Reaktion in der Hornhaut in Gang zu setzen, die zu einer verstärkten Quervernetzung der Hornhaut-Kollagenfasern führt. In frühen Fällen der Erkrankung kann damit oft wieder subnormale Sehschärfe erreicht werden, in weiter fortgeschrittenen Fällen zumindest eine Stabilisierung der Hornhaut, die damit eine Hornhaut-Transplantation (Keratoplastik) vermeidet. In extremen chronisch fortschreitenden Fällen mit zunehmender Hornhaut-Verdünnung, kann es erforderlich sein, dass die erkrankte Hornhaut operativ entfernt und durch eine Spenderhornhaut ersetzt wird.

Bei den bisher beschriebenen Fehlsichtigkeiten liegt der Brennpunkt ein Stück weit vor oder hinter der Netzhaut des Auges, ist aber vorhanden. Bei der Hornhautverkrümmung dagegen fehlt dieser Brennpunkt völlig, das heißt – die parallel einfallenden Strahlen werden überhaupt nicht mehr in einem Brennpunkt vereinigt. Der Grund dafür liegt in der irregulären Brechkraft von Hornhaut oder Linse, z.B. durch Verletzung oder die genetische Veranlagung. Ist die Hornhaut nicht gleichmäßig gekrümmt, wird das Licht in der Horizontalen anders gebrochen als in der Vertikalen. So entstehen Verzerrungen des Bildes, das auf der Netzhaut abgebildet wird. Unabhängig davon, ob die Augen in die Nähe oder in größere Entfernung blicken – das Ergebnis ist immer ein unscharfes oder verzerrtes Bild.

Bemerkt wird die Stabsichtigkeit, wenn der Betroffene unter Kopfschmerzen leidet oder über Schwindelgefühl klagt. Doch ist es für den Astigmatismus typisch, dass die Anzeichen, unter denen er sich äußert, ganz unterschiedlich sein können. Beispielsweise sehen manche stabsichtige Menschen horizontale Linien scharf, vertikale Linien dagegen unscharf. Bei anderen Betroffenen verhält es sich genau andersherum. Sie sehen nur diagonal verlaufende Linien völlig klar. Bemerken Sie eines der geschilderten Symptome bei sich oder greifen Sie etwa regelmäßig neben die Wäscheleine, sollten Sie demnächst einmal einen Augenarzt aufsuchen.

Reguläre Stabsichtigkeit lässt sich gut durch eine astigmatische Brille – also eine Brille mit Zylindergläsern – ausgleichen. Die Gläser brechen hier das Licht nur in einer Richtung; ihre Achsenrichtung muss bei der Brillenverordnung in Winkelgrad angegeben werden. Eine Alternative zur Korrektur durch Zylindergläser in Form von Brillen oder Kontaktlinsen bietet eine Augenlaserbehandlung der regulären Stabsichtigkeit. Bei der irregulären Form kann eine wellenfrontgeführte oder topographiegeführte Laserbehandlung den irregulären Fehler meist ausgleichen oder zumindest entscheidend bessern. Die irreguläre Stabsichtigkeit kann auch nach einer Hornhauterkrankung mit Narbenbildung oder nach Verletzungen der Hornhaut auftreten. Daher wird bei Brillenrezepten der Korrekturwert der Gläser mit der Lage der Zylinderachse in Grad angegeben (beispielsweise: –1,5 Dioptrien Kyl. 0°, d. h., dass auf einer Null-Grad-Achse die Brechkraft des Auges um 1,5 Dioptrien zu stark ist). Der Vorteil für Sigmatiker, die zusätzlich kurz- oder weitsichtig sind: Die astigmatischen Gläser können auch mit Minus- oder Plusgläsern kombiniert werden. Der Nachteil – nur die reguläre Stabsichtigkeit ist mit einer Brille mit Zylindergläsern vollständig ausgleichbar. Die irreguläre Stabsichtigkeit lässt sich so nicht gut regulieren. Doch muss der Betroffene nicht auf eine gute Sehschärfe verzichten, denn Kontaktlinsen gleichen diese Sehschwäche gut aus – sie sind allerdings nicht immer gut verträglich.

Grafik Sehfehler Kurzsichtigkeit

Altersweitsichtigkeit

Von der angeborenen oder erworbenen Weitsichtigkeit muss man die Alterssichtigkeit (Presbyopie) unterscheiden. Während die Weitsichtigkeit auf einen zu kurzen Augapfel zurückzuführen ist, wird die Alterssichtigkeit dadurch hervorgerufen, dass sich die Augenlinse altersbedingt verändert und damit verhärtet. Wenn auf eine Entfernung von etwa 40 cm – die übliche Lesedistanz – kein scharfes Sehen mehr möglich ist, wird eine Lesebrille notwendig, um einer Augenermüdung vorzubeugen. Denn ähnlich wie der Weitsichtige, leidet auch der Alterssichtige manchmal unter Augen- oder Kopfschmerzen, die sich vor allem in einem dumpfen Druckgefühl in der Stirn und in den Augen bemerkbar machen. Ebenso wie die Weitsichtigkeit wird die Alterssichtigkeit mit Konvex- oder Plusgläsern korrigiert. Diese brechen die einfallenden Lichtstrahlen so, dass sie sich exakt auf der Netzhaut vereinigen können. Mit dieser Sammellinse wird dabei das hinter der Netzhaut liegende Bild nach vorn gezogen. Wer vorher schon kurzsichtig oder weitsichtig war, braucht dann zwei Brillen: eine normale und eine Lesebrille. Allerdings können gering Kurzsichtige zum Lesen einfach ihre Brille absetzen. Für stärker Fehlsichtige empfiehlt sich eine Gleitsichtbrille, damit man nicht ständig zwischen zwei Brillen wechseln muss.

Ab einem Alter von 45 Jahren bis 50 Jahren verringert sich die Elastizität der Augen, sodass nähere Objekte nicht mehr scharf gesehen werden können. Der Nahpunkt des Auges rückt dann mit zunehmendem Alter immer mehr in die Ferne. Früher oder später werden alle Menschen alterssichtig, jedoch tritt diese Sehschwäche in verschiedenen Graden auf, bei einem früher bei dem anderen später.

Sie halten die Zeitung weiter weg, damit Sie den Artikel lesen können? Wenn auf eine Entfernung von ca. 40 Zentimetern kein scharfes sehen mehr möglich ist, so benötigen Sie eine Lesebrille.

Die Altersweitsichtigkeit kann mit einer Lesebrille behoben werden. Wenn jemand allerdings eine zusätzliche Fehlsichtigkeit wie z.B. die Kurzsichtigkeit hat, benötigt eine Gleitsichtbrille. Manche Kurzsichtige können Ihre Brille zu Lesen einfach absetzten und dann die Zeitung lesen. Die Alterssichtigkeit kann mittels Laser oder anderen Methoden behandelt werden. Hier müssen wir eine genaue Untersuchung machen um zu entscheiden, ob und für welche Methode Ihre Augen geeignet sind.